Stillen, 0-3 Monate
Muttermilch ist nicht nur das perfekte Lebensmittel, sondern gehört auch zu den geheimnisvollsten Schöpfungen der Natur. Aus diesem Grund haben wir diesen Leitfaden erstellt, der dir Wissenswertes zum Stillen und zur Milchmenge erläutert und verständlich macht. Kümmere Dich auch rechtzeitig um „Deine“ Hebamme. Als Stillfachfrau ist ihre Begleitung gerade zu Beginn der Stillzeit und nach der Geburt unersetzlich. ,
Wie gelingt Stillen am besten?
Das Wichtigste vorab: stille mit Freude und nach Bedarf, das heißt: so oft und so lange wie Dein Baby das braucht. Muttermilch wird nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage gebildet. Wenn dein Baby also Milch von deiner Brust trinkt bzw. aus Deiner Brust Milch entleert wird, beginnt dein Körper ganz natürlich mit der Bildung weiterer Milch. Wenn die Milch hingegen in der Brust bleibt, ist dies ein Zeichen für den Körper, die Milchbildung zu reduzieren. Dies sind die natürlichen Mechanismen, wie Muttermilchmenge reguliert wird.
Was versteht man unter dem Speichervolumen der Brust?
Beim Thema Stillen wird häufig auch davon gesprochen, wie groß das Speichervolumen der Brust ist, das heißt, wie viel Milch jeweils in der Brust vorgehalten werden kann. Bevor du jetzt auf deine Cup-Größe verweist – die hat tatsächlich nichts damit zu tun! Es gibt kein Standardmaß für das Speichervolumen, es ist einfach nur gut zu wissen, dass alle Brüste unterschiedlich sind, und auch eine „kleine“ Brust genügend Milch produziert.
Wie kann ich meine Milchbildung unterstützen?
Das Wichtigste: Gib deinem Körper alles, was er braucht um dein Kind zu ernähren. Das bedeutet, genügend Wasser zu trinken, auf regelmäßige Mahlzeiten und eine ausgewogene Ernährung zu achten. Und gehe mit Freude und Gelassenheit an das Stillen heran.
Wenn dir ein paar helfende Hände zur Verfügung stehen, solltest du sie jetzt in Anspruch nehmen. Je wohler und entspannter du dich fühlst, umso mehr kannst Du das Stillen genießen.
Bitte achte auf ein regelmäßiges Anlegen deines Babys. Dies regt Deinen Körper dazu an, immer genügend Milch zu bilden.
Woher weiß ich, dass ich ausreichend Milch habe?
Jedes Baby ist einzigartig und hat sein eigenes Trinkverhalten. Nachfolgende Tipps können dir bei der Beobachtung des Gedeihens Deines Babys hilfreich sein:
• Dein Baby nimmt zu, sobald der Milcheinschuss stattgefunden hat.
• Beobachte Dein Baby während des Stillens: trinkt es ausdauernd mit Schluckbewegungen bzw. sind Schluckgeräusche hörbar?
• Nach etwa 10 bis 14 Tagen hat dein Kleines das Geburtsgewicht wiedererlangt und nimmt weiterhin kontinuierlich an Gewicht zu.
• Dein Baby hat mehrere gut gefüllte, schwere Windeln am Tag
• Lässt am Ende des Stillvorganges die Brust von alleine los und ist nach dem Stillen zufrieden und entspannt.
Das Fazit? Der beste Indikator sind die kleinen Pausbäckchen vor dir. Einzufriedenes, aufgewecktes und wachsendes Baby ist das beste Zeichen, dass es gut gedeiht.
Bekommt mein Baby genügend Milch?
Stille nach Bedarf und vertraue Deinem Körper. Je öfter Du Dein Baby zum Stillen an die Brust anlegst, umso mehr wird die Brust stimuliert und zur Milchbildung angeregt. Falls Du einmal Zweifel hast, ist es für Dich vielleicht hilfreich zu wissen:
• Es fühlt sich an, als wollte dein Baby kontinuierlich gestillt werden.
Dein Baby hat einen unstillbaren Appetit, das hat jedoch nicht unbedingt etwas mit der Milchmenge zu tun. Die Menge an Milch, die du in der Brust vorhalten kannst, ist naturgemäß von Mutter zu Mutter unterschiedlich. Vielleicht trinkt dein Baby auch lieber kleine Mengen und dafür öfter. Du solltest auch bedenken, dass Babys einen sehr kleinen Magen haben. Tatsächlich ist z.B. der Magen eines Neugeborenen bei Geburt nicht größer als eine Murmel!
• Ein Wachstumsschub
Bei einem Wachstumsschub kann es vorkommen, dass dein Baby mehr Milch als gewöhnlich möchte. Das bedeutet aber nicht, dass du nicht genügend Milch bildest, sondern einfach nur, dass sich die Bedürfnisse deines Babys vorübergehend geändert haben. Wenn du dein Baby also nach Bedarf anlegst, erhöht dein Körper ganz natürlich die Milchbildung, um dem Appetit deines Babys gerecht zu werden.
• Nicht jeder Tag ist gleich
Wie Erwachsene haben auch Babys „schlechte“ Tage. Dein Baby ist vielleicht etwas unruhiger als sonst, sodass sich die üblichen Stillzeiten vorübergehend verschieben können.