Die meisten Frauen möchten ihr Kind lieber ohne eine Operation zur Welt bringen. In manchen Fällen lässt sich dies jedoch nicht vermeiden. In einigen Fällen wissen Sie bereits im Voraus, dass Sie Ihr Kind per Kaiserschnitt gebären werden, vor allen Dingen, wenn es zu Komplikationen gekommen ist, die dies erforderlich machen. Aber auch wenn es während der Wehen zu Problemen kommt, die eine vaginale Geburt für Sie oder Ihr Baby unsicher machen, kann ein Kaiserschnitt notwendig sein.
Gründe für einen Kaiserschnitt sind unter anderem: eine Geburt, die nicht so voranschreitet, wie sie sollte, Placenta Praevia (die Plazenta deckt einen Teil Ihres Gebärmutterhalses ab), Beckenendlage des Babys oder Vorhandensein einer Infektion bei der Mutter, die sich auf das Kind übertragen könnte (wie Hepatitis C oder HIV).
Bei einem Kaiserschnitt wird ein Einschnitt in Ihren Bauch und Ihre Gebärmutter vorgenommen, durch den der Frauenarzt das Baby entnehmen kann. Rund ein Drittel aller Frauen in Deutschland und den USA bringen Ihre Kinder auf diese Weise zur Welt.
Sollten Sie bereits im Voraus wissen, dass bei Ihnen ein Kaiserschnitt durchgeführt wird, so können Sie sich besser darauf vorbereiten. Erfolgt er jedoch als Notoperation, kann er ein wenig furchteinflößend sein. Üblicherweise erhalten Sie eine PDA oder eine Spinalanästhesie, was sicherer ist als normale Anästhetika. Ein weiterer Vorteil dieser Methode besteht darin, dass Sie Ihr Kind gleich nach der Geburt sehen können.
Babys, die durch Kaiserschnitt geboren werden, wirken weniger zusammengestaucht als vaginal geborene. Ihr Partner darf normalerweise im Operationssaal bleiben und bei der Geburt Ihres Kindes dabei sein.
Der von der Mutter geforderte Kaiserschnitt (Wunschkaiserschnitt) ist nach wie vor umstritten, vor allem da, wo keinerlei medizinischen Gründe vorliegen. Glücklicherweise sind mehr und mehr Geburtshelfer bereit, auf die Wünsche der Frau einzugehen – auch ohne medizinische Indikationen. Wichtig ist, dass Sie sich im Voraus über die Vor- und Nachteile eines Kaiserschnitts informieren.
Das Argument, eine Geburt mit geplantem Kaiserschnitt sei gefährlicher, ist nicht stichhaltig. Abgesehen von Not-Kaiserschnitten gibt es dafür keinerlei Belege.
Der Vorteil eines Wunschkaiserschnitts ist, dass sich damit die Unwägbarkeiten von Wehen und Geburt vermeiden lassen. Es besteht dabei im Allgemeinen weniger Gefahr einer Verletzung des Kindes oder des Beckenbodens oder einer Uterusruptur. Ein Kaiserschnitt verringert das Risiko für den Fötus, da Ihr Baby nicht dem Stress der Geburt ausgesetzt wird.
Bei einer Kaiserschnittentbindung werden Sie ein paar Tage zur Erholung im Krankenhaus bleiben müssen.
Die Erholung von einer Kaiserschnittoperation ähnelt der nach jedem größeren bauchchirurgischen Eingriff, nur mit dem schönen Unterschied, dass Sie anstatt einer Gallenblasen- oder Blinddarmentfernung ein Baby in die Arme gelegt bekamen.
Außer einem unverletzten Damm werden Sie genauso alle die nachgeburtlichen Beschwerden wie bei einer Vaginalgeburt erleben, wie Nachwehen, Wochenfluss, Brustdrüsenanschwellungen, Haarausfall, vermehrtes Schwitzen, post-partum Babyblues, Erschöpfung und Müdigkeit.
Im Aufwachraum des Krankenhauses wird es folgendermaßen weitergehen:
Ihr Arzt wird Sie sorgfältig überwachen bis der Narkoseeffekt nachlässt. Wenn Sie eine Vollnarkose hatten, dann kann es sein, dass Ihre Erinnerungen noch etwas benebelt sind. Die Nachwirkungen einer Spiral- oder Epidural-Anästhesie lassen im allgemeinen langsamer nach als bei einer Vollnarkose.
Wenn die Narkoseeffekte nachgelassen haben, beginnt der Schnitt zu schmerzen. Wie stark die Schmerzen sind hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich Ihrer persönlichen Schmerzgrenze und Ihrer Vorgeschichte mit Kaiserschnitt, da Folgeeingriffe weniger unangenehm sind als der Erste. Sie werden jedoch Schmerzmittel erhalten, um die Schmerzen besser zu ertragen.
Falls Sie Übelkeit bekommen sollten, wird Ihnen der Doktor ein Antiemetikum verschreiben (ein Mittel gegen Erbrechen und Übelkeit).
Eine Krankenschwester wird Sie regelmäßig kontrollieren. Sie wird Ihre Vitalwerte – Temperatur, Blutdruck, Puls, Atmung –notieren. Sie wird auch Ihre Harnmenge und den Vaginalausfluss beobachten, sowie den Wundverband, die Festigkeit und Lage Ihrer Gebärmutter und die IV- und Blasenkatheder prüfen.
Wenn Ihr Zustand stabil ist, werden Sie innerhalb von 24 Stunden in ein Krankenzimmer verlegt. Rechnen Sie mit folgendem im Krankenzimmer:
Dort werden weiterhin regelmäßig Ihre Vitalwerte, der Verband, Harnmenge und Vaginalausfluss sowie der IV- und Blasenkatheder beobachtet.
Wenn Sie selbst wieder Wasser lassen können, dann wird bereits innerhalb von 24 Stunden nach der Operation der Blasenkatheder entfernt.
Möglicherweise werden Sie genau solche Nachwehen haben wie eine Frau nach einer Vaginalgeburt. Diese Nachwehen beginnen 12 bis 24 Stunden nach der Geburt und sind Kontraktionen der Gebärmutter, um sie wieder in die Form vor der Schwangerschaft zu bringen.
Ihr IV-Katheter wird abgenommen werden und Sie dürfen ungefähr 24 Stunden nach dem Kaiserschnitt wieder Flüssigkeit trinken (d.h. wenn Ihre Eingeweide durch Bewegungen oder Blähungen zeigen, dass sie wieder ihre Tätigkeit aufnehmen). In den nächsten paar Tagen werden Sie schrittweise wieder Ihre normale Ernährung zu sich nehmen dürfen. Stillende Mütter sollten sehr viel Flüssigkeit aufnehmen.
Vielleicht bekommen Sie einen verlagerten Schulterschmerz, als Folge eines von Luft im Bauchraum nach der Operation gereizten Diaphragmas. Dieser Schmerz kann ein paar Stunden andauern und mit Schmerzmitteln erleichtert werden.
Es wird empfohlen, Thrombosestrümpfe zu tragen. Dadurch wird die Durchblutung gefördert und verhindert, dass sich durch die längere Ruhelage nach der Operation Blutgerinnsel bilden.
Vier bis sechs Tage nach der Entbindung werden Ihre Fäden gezogen (falls sie nicht resorbierbar sein sollten) oder die Klammern entfernt.
Und dann, wenn alles gut heilt und es keine Komplikationen gibt, dann können Sie sich darauf freuen, dass sie ungefähr 4 bis 7 Tage nach der Entbindung wieder nachhause dürfen.