Grundlagen des Stillens: Überlebenstipps für neue Mütter

Stillen, 0-3 Monate

Beim Thema Stillen wird es dir nie an guten Ratschlägen mangeln. Dieser Leitfaden soll dir die wesentlichen Grundlagen näher bringen, damit du zu einer zufriedenen stillenden Mutter wirst , die ihren eigenen Weg geht.

Beginne bereits in der Schwangerschaft, Dich mit dem Stillen zu beschäftigen. Hilfreich dazu kann ein Geburtsvorbereitungskurs sein.

Bequeme Positionen
Eine bequeme und entspannte Sillposition kann für den Stillerfolg sehr hilfreich sein.

Wir geben dir hier als Erinnerungsstütze deshalb eine Übersicht der gängigsten Positionen:

Wiegegriff

Lege dein Baby so in Brusthöhe vor Dich , dass der Kopf und der Körper dir zugewandt sind. Manchmal finden es Mütter angenehmer, ein Kissen unter ihr Baby zu legen.

Rückengriff

Setz dich auf, "klemm" dir dein Baby unter den Arm, wobei die Füße hinter dich zeigen, und stütz den Kopf mit einer Hand.

Seitenlage im Liegen

Diese Position eignet sich besonders für Mütter mit Kaiserschnitt, da das Gewicht des Babys dabei nicht auf dem Bauch liegt. Leg dich seitlich neben dein Baby, das dir zugewandt ist.

Anlegen

Die richtige Anlegetechnik von Beginn an ist die beste Vorbeugung gegen wunde Brustwarzen und schmerzhaftes Stillen.. Hier sind einige Tipps, die dir den Anfang erleichtern:

• Suche Dir eine bequeme Stillplatz.

• Biete deine gesamte Brust an, nicht nur die Brustwarze.

• Heb dein Baby an die Brust heran, statt dich zu deinem Baby zu beugen. Leg ein Kissen unter dein Baby, damit du es bequemer hast. Entspannte Mütter haben entspannte Babys.

• Wenn dein Baby richtig anliegt, liegt es mit seiner Nasenspitze in Höhe Deiner Brustwarze, öffnet seinen Mund weit und nimmt „einen Mund voll Brust“.

• Sieh und höre, wie dein Baby schluckt und zwischen jedem Schluck eine kleine Pause einlegt.

• Anfangs kann es etwas ziehen, das Trinken sollte jedoch schmerzfrei sein.

Wenn du merkst, dass dein Baby nicht richtig anliegt, führe deinen Finger vorsichtig in den Mundwinkel des Babys, und löse den Mund von der Brust, wenn sich dieser öffnet. Dann setze es erneut an. Auch das richtige Anlegen muss am Anfang geübt werden. Wenn du das von Beginn an tust, kannst du wunde Brustwarzen vermeiden.

Der Milchspendereflex

Der Milchspendereflex ist ein wahres Wunder der Natur. Durch das Saugen an der Brust löst dein Baby die Ausschüttung des Hormons Oxytocin im Körper aus. Es ist als Glückshormon bekannt, sorgt aber auch dafür, dass die Milchdrüsen sich zusammenziehen und Milch ausgeben. Viele Frauen nehmen es als leicht ziehendes Gefühl in der Brust wahr oder bemerken, dass ihr Baby das Saugen verlangsamt.

Wie lange sollte eine Mahlzeit dauern?

Die Länge einer Mahlzeit hängt vom Speichervolumen deiner Brust, der Stärke des Milchspendereflexes und dem Alter und Appetit deines Babys ab. Einige Neugeborene benötigen beispielsweise 10 Minuten für eine Mahlzeit, andere brauchen bis zu 45  Minuten.

Die gute Nachricht ist, dass es keinen idealen Zeitraum gibt. Anstatt auf die Uhr zu sehen, achte lieber auf Dein Baby während dem Stillen, ein zufriedenes  Kind am Ende der Mahlzeit, auf gesundes Wachstum und nasse Windeln.

Wie häufig sollte ich mein Baby füttern?

Nach Bedarf. Am besten fütterst du dein Baby, wann immer es danach verlangt. So hältst du eine  ausreichende Milchmenge aufrecht und wirst den Bedürfnissen deines Babys gerecht.

In den ersten Tagen trinken Babys  bis zu 12 Mal täglich, danach ca 6-8 Mal am Tag. Dies sind jedoch nur Mittelwerte, denn jedes Baby sollte nach seinen Bedürfnissen und nach Bedarf gestillt werden.

Ein kleiner Tipp: Wundere dich nicht, wenn sich das Trinkverhalten plötzlich ändert. Geh im Gegenteil sogar davon aus! Wachstumsschübe, Zahnen oder eine einfache Änderung der Gewohnheiten können Gründe dafür sein, dass dein Baby jetzt mehr oder weniger trinkt.

Aufstoßen

Beim Aufstoßen kann überschüssige Luft entweichen, die dein Baby beim Trinken mit heruntergeschluckt hat. Gerade in den ersten Wochen nach Geburt kann es hilfreich ein, nicht nur zum Ende der Stillmahlzeit, sondern auch zwischendurch das Baby aufstoßen zu lassen.

Hier sind einige Tipps, wie du deinem Baby beim Aufstoßen helfen kannst:

1. Halte dein Baby aufrecht an deine Schulter, und  streiche sanft den Rücken.

oder

2. Setze dein Baby so auf deinen Schoß, dass es leicht nach vorne gebeugt ist. Leg eine Hand als Stütze unter das Kinn, und  streiche mit der anderen Hand sanft den Rücken.

Abschließender Tipp: Habe vertrauen in Dich und Dein Baby und hab‘ Freude am Stillen, dies sind die besten Voraussetzungen für ein gutes Gelingen.

Und scheue dich nicht, um Rat zu fragen, selbst wenn alles gut zu laufen scheint. Eine Hebamme oder Stillberaterin kann aufkommende Sorgen ausräumen und dir bei bestimmten Herausforderungen helfen, z. B. dem Anlegen oder der richtigen Position.