Während der Schwangerschaft durchläuft Ihr Körper so viele Veränderungen, dass Sie sich vermutlich fragen, was überhaupt noch normal ist und was nicht. Denken Sie immer daran, dass Sie jederzeit Ihren Frauenarzt oder Ihre Hebamme anrufen können. Wann immer Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt, sollten Sie lieber zum Telefon greifen, statt sich über Ihre Gesundheit oder die Ihres Kindes Sorgen zu machen.
Ein Anruf bei Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme, um Fragen zu stellen, sollte Ihnen keinesfalls unangenehm oder peinlich sein. Darüber hinaus sollten Sie über bestimmte Anzeichen Bescheid wissen, die einen Anruf oder einen Nottransport ins Krankenhaus erforderlich machen können.
Rufen Sie bitte umgehend Ihren Frauenarzt oder Ihre Hebamme an, falls bei Ihnen an irgendeinem Punkt der Schwangerschaft eines der folgenden Symptome auftritt:
aus Ihrer Vagina austretende Flüssigkeit, vor allem wenn diese geruchslos ist
Falls bei Ihnen eines der folgenden Symptome auftritt, so sollten Sie noch am selben Tag Ihren Frauenarzt oder Ihre Hebamme anrufen.
- vaginale Blutungen oder ungewöhnlich starker Scheidenausfluss
- unvermitteltes und ungewöhnliches Anschwellen von Füßen, Händen oder Gesicht
- anhaltende Schmerzen im Beckenbereich
- Juckreiz am ganzen Körper, vor allem im Zusammenhang mit dunklem Urin und schwach gefärbtem Stuhl. Ein gewisser Juckreiz ist während der Schwangerschaft nichts Ungewöhnliches, sollte jedoch untersucht werden, vor allem wenn er intensiv ist, nachts stärker wird und Handflächen oder Fußsohlen betrifft.
- Schmerzen beim Wasserlassen oder sehr häufiges Wasserlassen. Auch wenn Ihr Urin trübe oder übelriechend ist oder Blut enthält, sollten Sie unbedingt Ihren Frauenarzt oder Ihre Hebamme benachrichtigen.
- Schwäche oder ungewöhnliche Erschöpfungszustände
- starker oder regelmäßiger Scheidenausfluss, der mit Juckreiz, Brennen oder Geruch einhergeht
Im dritten Trimester gibt es bestimmte Umstände, die einen sofortigen Notruf erforderlich machen. Dazu zählen unter anderem:
- starke Bauchschmerzen
- starke vaginale Blutungen
- Ihre Fruchtblase ist geplatzt, und Sie haben den Verdacht oder wissen, dass die Nabelschnur aus der Scheide herausragt.
In solchen Fällen ist die Nabelschnur prolabiert und kann von Ihrem Baby eingequetscht werden, was dessen Sauerstoffzufuhr verringert. Ein derartiger Fall erfordert eine sofortige Geburt, um langfristige gesundheitliche Probleme oder gar den Tod des Kindes zu verhindern. Wenn die Nabelschnur aus Ihrer Scheide austritt, gehen Sie auf die Knie und halten Sie Ihren Unterleib höher als den Kopf. Diese Position mindert den Druck auf die Nabelschnur bis zum Eintreffen des Notarztes.
In der 20. bis 37. Woche gibt es bestimmte Umstände, die einen sofortigen Anruf bei Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme erforderlich machen. Sie sollten mit den Anzeichen einer Frühgeburt vertraut sein, damit Sie medizinische Nothilfe erhalten können, entweder um ein Voranschreiten der Geburt zu verhindern oder um bei der vorzeitigen Geburt Ihres Babys zu helfen. Zu diesen Anzeichen gehören:
- Kontraktionen in regelmäßigen Abständen. Diese fühlen sich an, als ob sich Ihr Bauch in regelmäßigen Abständen verfestigt und verhärtet. Das wird Ihnen so vorkommen wie schwere Regelkrämpfe, die mindestens fünfmal pro Stunde auftreten.
- Sie haben den Verdacht, dass Ihre Fruchtblase geplatzt ist. Anders als es in Film und Fernsehen dargestellt wird, kann das nur ein leichter Flüssigkeitsausstoß sein anstatt eines Wasserschwalls.
- vaginale Schmierblutungen oder Blutungen
- Druck im Beckenbereich oder ein dumpfer Schmerz im Rücken
- ein starkes Druckempfinden im Beckenbereich und in den Oberschenkeln
- leichte Krämpfe oder Schmerzen, die Menstruationsschmerzen ähneln und möglicherweise mit Durchfall einhergehen
- verminderte Bewegung des Babys. Probieren Sie den Trittzähler aus, um zu lernen, wie Sie das Ausmaß an Bewegungen und Aktivität Ihres Babys ermitteln können
- beachten Sie: Der Einsatz des Trittzählers empfiehlt sich normalerweise ab der 28. Woche.
- jedes unerklärliche Fieber, vor allem ohne eine zugrundeliegende Erkrankung. Wenn es mit einer weichen Gebärmutter einhergeht, kann das auch ein Anzeichen für eine Infektion sein.
Ab der 37. Schwangerschaftswoche gibt es Symptome und Anzeichen, die einen Anruf bei Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme oder eine sofortige Fahrt ins Krankenhaus erforderlich machen. Dazu gehören:
- jede Form von vaginalen Blutungen
- regelmäßige Kontraktionen für mehr als eine Stunde. Diese fühlen sich ähnlich an wie schwere Menstruationsschmerzen und Ihr Bauch verfestigt und verhärtet sich in regelmäßigen Abständen, mindestens fünfmal pro Stunde.
- ein plötzlicher Schwall oder auch nur ein Rinnsal von Flüssigkeit tritt aus der Scheide aus, was das Platzen der Fruchtblase kennzeichnet.
- Ihr Baby bewegt sich zu wenig (weniger als zehn Mal in zwei Stunden oder gar nicht). Es empfiehlt sich, die Tritte zu zählen, damit Sie es merken, wenn Ihr Baby sich weniger als üblich bewegt. Probieren Sie den Trittzähler aus, um feststellen zu können, was für Ihr Baby normal ist.
Keine Schwangerschaft gleicht der anderen, und was für eine Frau normal ist, kann bei einer anderen absolut ungewöhnlich sein. Dies ist nicht die Zeit, sich selbst oder Ihren Körper in Frage zu stellen. Sollte Ihnen etwas ungewöhnlich vorkommen, so sind Sie es sich selbst und Ihrem Kind schuldig, medizinischen Rat einzuholen und Hilfe zu suchen.
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